Adventures of Lolo

Adventures of Lolo

Zu meinen frühesten 8-Bit Erinnerungen gehören Screenshots von einem NES-Spiel mit einem knuddeligen kleinen blauen Protagonisten, die ich (vermutlich) in einem Club Nintendo Heft gesehen hatte. Als ich vor zehn Jahren (leicht verspätet) erstmals in den Besitz einer NES-Konsole gelangte und nach Spielen dafür suchte, kam mir Adventures of Lolo daher gleich bekannt vor. Das Stück halbgare Kindheitserinnerung habe ich mir natürlich bald darauf in Modulform besorgt.

In dem Spiel von den späteren Kirby Schöpfern HAL Labs schlüpft ihr in die Rolle des titelgebenden Knuddelviehs Lolo, das Prinzessin Lala aus den Klauen des Bösen befreien muss. Dazu muss er sich durch 50 einzelne Räume puzzeln. Ziel in jedem Level ist es, alle Herzcontainer einzusammeln, damit sich eine Schatzkiste mit einem Schalter öffnet, der nach Betätigung den Weg in den nächsten Raum freigibt.

Oh nein, Lala!

Oh nein, Lala!

Lolos Grundfähigkeit ist das Verschieben von Blöcken. Durch das Sammeln der Herzcontainer wird es ihm möglich, weitere Fähigkeiten einzusetzen. Etwa ein Geschoss abzufeuern, das getroffene Feinde temporär in ein Ei (?) verwandelt, das sich dann ebenfalls wie ein Block verschieben lässt (??). Zumindest, bis der gefangene Gegner wieder daraus schlüpft (???). Daneben gibt es noch einen Hammer zum Zerschlagen von Felsbrocken und eine Brücke, mit der Lolo Gewässer überqueren kann.

Die einzelnen Zutaten sind simpel, ergeben in der Kombination aber eine gute Herausforderung. Einen Weg zu allen Herzcontainern, der Schatzkiste und dem Levelausgang zu bahnen, ist oft gar nicht so einfach. Zumal Lolo das alles in einem Stück schaffen muss. Wird er nur einmal von einem Gegner getroffen, muss der Raum von vorne angegangen werden.

In jedem Level müssen alle Herzcontainer eingesammelt werden.

In jedem Level müssen alle Herzcontainer eingesammelt werden.

Da sich Lolo nicht direkt gegen die Gegner wehren kann, müssen herumwandernde Feinde umgangen oder durch verschobene Blöcke oder Eier eingekesselt werden. Manche Gegner wie die Medusenköpfe greifen gerne aus der Distanz an, und werden Lolo zum Verhängnis, wenn er die Bahnen ihrer Projektile nicht vorher abblockt.

Adventures of Lolo gehört aus heutiger Sicht zu den besser gealterten NES-Spielen. Die niedliche Optik ist immer noch sehr charmant, und das Gameplay funktioniert weiterhin gut. Bis auf ein paar haarige Ausnahmen lassen sich die meisten Räume ohne Hilfe lösen, und in der Regel sind auch keine übermenschlichen Reflexe nötig. Jeder Raum kann beliebig oft angegangen und durch die kurzen Passwörter auch direkt wieder abgerufen werden.

Knifflig: Das Blickfeld jeder Medusa muss blockiert werden.

Knifflig: Das Blickfeld jeder Medusa muss blockiert werden.

Kritisieren würde ich höchstens, dass in allen Levels die gleiche Musik läuft, und dass der angekündigte Endkampf gar nicht aktiv spielbar ist. Und vielleicht, dass es nichts außerhalb der 50 Puzzleräume bietet, aber das könnte auch dem Umstand geschuldet sein, dass ich mit reinen Puzzle-Spielen leider nicht so viel anfangen kann.

Auch wenn Adventures of Lolo streng genommen nicht ganz mein Genre ist, war es trotzdem ein gutes Gefühl, das Spiel Dekaden, nachdem ich es entdeckt hatte, endlich durchzuspielen und herauszufinden, was sich hinter den niedlichen Bildern von einst verbarg. Die verschiedenen Fortsetzungen werde ich aber wohl nicht weiter verfolgen.